Forenmoderation – 10 Grundlagen-Tipps für den Start

Da ich in der kommenden Woche wieder für ein großes Telekommunikations-Unternehmen eine Grundlagen-Schulung für angehende Forenmoderatoren durchführen darf, konzipiere ich momentan ein entsprechendes Schulungskonzept. Eine Frage kommt zum Start in die Tätigkeit als Moderator / Community Manager immer wieder:

„Was sollte ich konkret in den ersten Tagen machen, um mich im Forum bzw. in der Community zurecht zu finden?“

Gerne möchte ich allen, die frisch in das Thema Forenmoderation (bzw. Community Management) einsteigen, ein paar Tipps für die ersten Tage mit auf den Weg geben. Auch wenn das Wort „Forum“ sehr häufig vorkommt, gelten diese Tipps gleichermaßen auch für andere Community-Formen. Insgesamt sind es 10 Tipps, die natürlich gerne über die Kommentarfunktion ergänzt werden dürfen.

10 Grundlagen-Tipps für den Start

  1. Mache dich sich mit der Technik vertraut
    Je besser du die (Foren-)Software kennst, desto mehr Zeit hast du später für inhaltliche Themen zur Verfügung.
  2. Studiere eingehend die Forenregeln
    Auf diesem Regelwerk basiert das Zusammenspiel von Mitgliedern und Moderatoren.
  3. Fülle dein Profil aus
    Je besser die Mitglieder dich kennen, desto eher kommunizieren sie bewusst mit dir als Mensch und nicht nur mit einem anonymen Community-Mitarbeiter. Aber: Private Informationen einschränken!
  4. Stelle dich den Mitgliedern vor
    Die Mitglieder begrüßen es, wenn sie dich als Moderator etwas besser kennenlernen und geben neuen Moderatoren auch gerne etwas „Welpenschutz“.
  5. Beobachte die Community
    Durch aktives Zuschauen lernst du schnell, wie deine Community „tickt“.
  6. Identifiziere die Schlüsselmitglieder
    In jeder Community / in jedem Forum gibt es eine bestimmte Zahl von „Schlüsselmitgliedern“. Welche Mitglieder werden besonders respektiert oder unterstützen die Moderatoren? Und die Schattenseite: Wer fällt negativ auf oder ist gegenüber dem Community Mangement besonders kritisch?
  7. Tausch dich mit Kollegen aus
    Welche Erfahrungen haben deine Kollegen / andere Moderatoren gemacht? Wo gibt es noch Unsicherheiten, auf was sollte man achten?
  8. Lerne von anderen Communitys / Foren
    Schau dir bewusst andere Foren an. Wie agieren die Moderatoren anderer Foren? Welche Erfahrungswerte haben beispielsweise andere Moderatoren mit Ihren Foren gemacht?
  9. Hab keine Angst!
    Das Forum und die Mitglieder „beißen“ nicht… Mit jeder gesammelten Erfahrung erweiterst du deine Moderationskompetenz.
  10. Hab Spaß!
    Forenmoderation ist kein rein technischer Prozess. Lass dich auf das Forenleben ein, das darf gerne auch mal Spaß machen! 😉

Domain-Wahl für neue (Community)-Projekte – Grundlagen und Tipps

Nach der ersten Idee für ein neues Projekt im Bereich Social Networks stellt sich im nächsten Schritt die Frage, wie das Kind denn heißen und unter welcher Domain(endung) das Projekt entstehen soll. In diesem Grundlagen-Artikel möchte zum einen die Bedeutung der Namens- und damit einhergehend der Domainwahl erläutern und auf die möglichen Schritte zu der einer Wunschdomain eingehen.

Zusammensetzung einer Domain:
Grundlegend unterscheidet man bei dem Aufbau einer Domain verschiedene Elemente, hier erläutert an der Domain http://www.community-management.de:

  • http:// -> Protokoll
  • www -> Subdomain
  • community-management -> Second-Level-Domain oder Domain
  • de -> Top-Level-Domain oder Domainendung

Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Teil community-management.de als Domain, Internet-Domain oder auch Domainname bezeichnet.

Zunächst einige allgemeine Tipps:
Die Domain sollte möglichst kurz sein und m.E. auch direkt einen Rückschluss auf die Inhalte des Projektes zulassen. Es gibt zwar zahlreiche Beispiele für erfolgreiche Kunstnamen a la ebay, allerdings ist die Etablierung einer reinen Kunstdomain ungleich aufwändiger. Ein guter Test ist das gute alte Telefon: Muss die Domain mühsam buchstabiert werden oder fällt die Weitergabe an den Gegenüber leicht? Idealerweise enthält die Domain auch ein (oder mehrere) Keyword(s), unter welchen das Projekt später in den Suchmaschinen auffindbar sein soll, z.B. zum Thema Fotografie das Keyword Foto.

Bei der Domainendung würde ich für ein ausschließlich auf den deutschen Markt abzielendes Projekt immer die Domainendung .de bevorzugen. .com ist auch interessant, wenn entweder der deutschsprachige Raum (D, A, CH) angesprochen werden oder eine spätere Internationalisierung geplant ist. Bei internationalen Projekten in der weiteren Reihenfolge .net, .info. Natürlich gibt es inzwischen diverse weitere Domainendungen wie .eu, betrachtet man allerdings die Listings beispielsweise in Google.de, so finden sich dort fast ausschließlich die Länderendung .de oder die „älteren“ Endungen wie .com oder .net. Natürlich ist dies auch von anderen Faktoren abhängig, es lässt aber zumindest den Rückschluss zu, dass die genannten Domainendungen etabliert und damit auch in den Köpfen des durchschnittlichen Internetnutzers verankert sind.

Suche nach freien Domains und Alternativwege:
Ideen sind in der Regel nicht das Problem, die Ernüchterung erfolgt in der Regel nach dem Whois-Check für die gewünschte Domain: Leider vergeben! Alleine für die Domainendungen .de sind inzwischen über 12 Millionen Kombinationen vergeben. Ein Indiz dafür, dass diese Erfahrung ein Großteil der Start-Ups neueren Datums gemacht hat, zeigen Wortschöpfungen wie wamadu, yieeha, wooby, guut u.ä. Im Grunde lässt sich diese Liste nach belieben weiterführen, auch wenn ich jetzt schon die ersten Stimme höre, dass man sich bei der Namensfindung auch etwas gedacht habe. 😉

Ist der Wunschname bzw. die Wunschdomain bereits registriert, ergeben sich folgende Optionen:

  • eine andere Top-Level-Domains (Domainendung) wählen
  • einen neuen Namen ausdenken
  • einen Ankauf der gewünschten Domain versuchen
  • Worst-Case: das Projekt vor dem Start wieder einstampfen 🙂

Andere Domainendungen: Tools wie der Domaincheck von United-Domains ermöglichen es schnell und einfach, die gewünschte Domain unter verschiedensten Domainendungen zu testen. Dabei wie oben beschrieben möglichst auf exotische Domainendungen wie .cc verzichten.

Neuer Name: Unter Umständen schafft bereits eine geringe Modifikation des Namens Abhilfe, am Beispiel eines Forums für Fotografie würden beispielsweise neben dem Optimum Fotoforum auch Fotoboard, Fotoportal, Fotocommunity o.ä. ihren Zweck erfüllen. Auf vor einigen Jahren in Mode gekommende (oftmals sinnlose) Zusätze wie 24 oder -online sollte nach Möglichkeit verzichtet werden.

Ankauf einer Domain: In den letzten Jahren hat sich ein regelrechter Markt für Domains entwickelt, der teilweise allerdings noch etwas unter seinem Insider-Dasein leidet. Zahlreiche gute (und weniger gute) Domains sind nicht mit Projekten hinterlegt, sondern stehen in Domainbörsen wie Sedo (Marktführer) zum Verkauf. Leider gibt es noch kein einheitliches Bewertungsschema für Domainnamen, so dass von Schnäppchen bis hin zu völlig überteuerten Angeboten eigentlich alles zu finden ist. Ein Großteil der Domains wird erfahrungsgemäßg im Bereich von 500 – 1.500 Euro gehandelt, so dass sich eine Suche nach der Wunschdomain in den einschlägigen Domainbörsen durchaus lohnen kann. Bei geparkten Domains werden teilweise die Besucherzahlen ausgewiesen, so dass sich auch erahnen lässt, ob eine Domain von Besuchern direkt über die Adresszeile eines Browsers aufgerufen wird, also so genannte Type-Ins verzeichnet. Natürlich ist es auch immer eine Option, einen Domaininhaber direkt zu kontaktieren. Ist unter der (vergegebenen) Wunschdomain kein Impressum hinterlegt, lassen sich die Kontaktdaten des Inhaber in der Regel über die Whois-Suche ermitteln, am Beispiel von .de in der Denic-Datenbank. Einige interessante Tipps zum Domainkauf bietet der folgende Blog-Artikel vom James Siminoff. Allerdings beziehen sich die Tipps auf den englischsprachigen Markt, so dass nicht alles 1 zu 1 auf den deutschspachigen Markt übertragen werden kann.

Ein nicht zu vernachlässigender Aspekt beim Erwerb einer „gebrauchten“ Domain ist das Alter der Domain, da dieses von Suchmaschinen berücksichtigt wird. Je älter eine Domain, desto besser wird diese im Regelfall gegenüber einer jüngeren Domains mit vergleichbaren Inhalten gelistet. Um etwas mehr über die Historie einer Domain zu erfahren, kann eine Abfrage im Webarchive.org gestartet werden. Zumindest für einen Teil der Websites sind Zeitreisen also inzwischen möglich… 😉

Fazit
Die Domain ist das zentrale Element eines Internetprojektes! Entsprechend sorgfältig sollte die Wahl des Domainnamens erfolgen. Unter Umständen lohnt sich mittelfristig auch eine größere Investition, wenn dadurch die Vermarktung des Projektes bzw. der Aufbau einer Online-Community vereinfacht und damit letztendlich auch Kosten gespart werden können.

Letztes Update: 09.03.2009