Das war die Community & Marketing 2.0 SUMMIT 2009

Für den ersten Tag der Community Summit 2009 hatte ich ja bereits ein kurzes Resumee geschrieben. Mit etwas Abstand möchte ich auch noch ein kurzes Gesamtfazit ziehen.

Organisation & Location
Die Location, das Hamburger Hotel East, war für die Veranstaltung ideal. Tolles Ambiente und wirklich gutes Essen – absolut richtige Wahl seitens der Veranstalter. Die Organisation war insgesamt gut, wenn auch an der ein oder anderen Stelle optimierungsbedüftig. So kursierten z.B. zeitweise drei verschiedene Uhrzeiten auf den Beilegezetteln, wann unser BVCM-Workshop zum Thema Community Organisation stattfinden sollte.

Referenten & Inhalte
Die Summit war in die beiden Themenbereiche Marketing und Community (Management) aufgeteilt. Besucht habe ich ausschließlich Veranstaltungen aus letztgenanntem Bereich, so dass sich meine Einschätzungen ebenso nur auf den Community Management Track beziehen.

Die Auswahl der Referenten war insgesamt relativ breit gestreut, der Mix hat nach meinem Gefühl insgesamt gepasst. Die Themenwahl war insgesamt gut gelungen, allerdings waren die Vorträge der jeweiligen Referenten wohl teilweise zu wenig aufeinander abgestimmt. Ergebnis: Wiederholungen von Community Management-Grundlagen. An einigen Stellen wäre mehr Praxisbezug und insgesamt mehr Tiefgang wünschenswert gewesen, zumal die Veranstaltung explizit an Community-Professionals gerichtet war.

Aus den Vorträgen
Nachfolgend einige Eindrücke, die ich von der Summit mit nachhause genommen habe:

Thomas H. Kaspar (Chip-Community): Innovative Ansätze und Professionalität im Community Management erwartet man wohl eher von den Platzhirschen wie XING oder studiVZ. Weit gefehlt, die Chip-Community liefert eine Paradebeispiel: Klare Fokussierung auf Qualität und Zielgruppe sowie Professionalisierung der Methoden, so wird z.B. Data-Mining zur Clusterung der Community-Mitglieder eingesetzt. Und das Ganze hoch profitabel wohlgemerkt.

Maria Sipka (Linqia): Wenn man wissen will, wie man eine Community monetarisieren kann, fragt man am besten die Betreiber. Ergebnis der Linqia-Studie ist ein interessanter Überblick über die diversen Monetarisierungsmodelle und Probleme der insgesamt 183 befragten Social Networks. Auf die Veröffentlichung der im Rahmen der Community Summit vorab vorgestellten Ergebnisse darf man gespannt sein.

Jason Goldberg (XING): Ein echter „Typ“. Aber auch äußerst pragmatisch. Gegenstand der Diskussionsrunde war das Thema Opensocial und die damit einhergehenden Entwicklungen. An einer Integration arbeitet man auch bei XING, allerdings immer mit dem Fokus darauf, was momentan den größten Nutzen für den Kunden bringt. Letztlich sind dies momentan eher neue Funktionen als die so einfach klingende Portabilität der Daten. Auch interessant und logisch: Man portiert nicht einfach Daten via Opensocial, sondern möchte natürlich auch für jede Community einstellen, wer was sehen darf, wer Kontakt sein soll etc. Goldberg: „Der Aufwand ist genauso groß wie das Anlegen eines neuen Profils.“

Dr. Martin Heibel (IntraWorlds): IntraWorlds dürfte eher den Insidern bekannt sein, obwohl sich dahinter ein hoch profitables Unternehmen verbirgt, was für mehr als 100 namhafte Kunden Community-Plattformen betreibt. Heibel auf die Frage nach der Integration von Facebook, Twitter, OpenID und Co.: „Die Schnittstellen gibt es bereits, aber die Kunden fragen dies nicht aktiv nach.“ Wieder einmal ein sprechender Beweis dafür, dass viele in der Web 2.0-Welt als wichtig angesehene Themen noch lange nicht bei den wichtigsten Mitspielern angekommen sind: Den Kunden.

Dr. Axel Jockwer (HolidayCheck): Im Rahmen der Community Summit ging es auch um das Thema Community Controlling. Die Frage, welche Kennzahlen denn wichtig sind, sollte beantwortet werden. Ein Teilnehmer berichtete von 560 Merkmalen für das Controlling, die auf Basis einer Wunschliste aus den einzelnen Abteilungen des Unternehmens an ihn herangetragen wurden. Jockwer brachte es auf den Punkt: „Eine Kennzahl macht nur dann Sinn, wenn ich gleichzeitig auch Maßnahmen für die Community definiere, wenn ich eine Abweichung feststelle.“ Damit sind wir dann wohl eher bei 10 statt 560…

Und sonst: Mit dem Twitter-Account des Community Management Blogs wurde am fleißigsten getwittert. Ein Twitter-Transcript aller Tweets zum Event exisitiert inzwischen auch.

Vielen Dank auch an die Organisatoren der Community Summit für die freundliche Einladung. Ich komme gerne im nächsten Jahr wieder.

Weitere Stimmen und Meinungen

6 Gedanken zu „Das war die Community & Marketing 2.0 SUMMIT 2009“

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